Härtsfeldbahn-Anzeiger

Ausgabe 2010

Informationsblatt des Härtsfeld-Museumsbahn e.V., Geschäftsstelle, Postfach 9126, 73416 Aalen


25 Jahre Härtsfeld-Museumsbahn e.V.

Vom Prototyp der Schwäbischen Eisenbahn zur Muster-Museumsbahn im Ländle

Wer heute das Gelände der Neresheimer Centralstation an einem Betriebstag der Härtsfeld-Museumsbahn besucht findet dort ein frisch gerichtetes Bahnhofsgebäude, das Härtsfeldbahn-Museum, asphaltierte Parkplätze, Gleisanlagen mit Lokschuppen, Wasserkran und Kohlenbunker, eine zischende Dampflok, urige Holzklasse-Personenwagen, einen brummenden Triebwagen mit Sofaklasse-Anhänger und viele gut gelaunte Menschen vor. Es ist kaum zu glauben, dass es eine Zeit gab, als es hier weder Gleise noch Eisenbahnfahrzeuge gab und in der die alten Bahngebäude dem Zerfall preisgegeben schienen. Dass sich dieses Bild so grundlegend geändert hat, ist dem nunmehr 25 Jahre andauernden Engagement des Härtsfeld-Museumsbahn e.V. zu verdanken. Dank umfangreicher ehrenamtlicher Arbeit, vieler Spenden und großzügiger Zuschüsse ist es gelungen, die legendäre „Schättere“ auf einem Abschnitt wieder zum Leben zu erwecken.
Die einstige schmalspurige und privat betriebene Härtsfeldbahn Aalen – Neresheim – Dillingen hat es verdient, dass ihr so ein lebendiges Denkmal gesetzt wurde. Sie galt Zeit ihres Bestehens als „Prototyp der Schwäbischen Eisenbahn“ und als Musterfall, wenn es um Fragestellungen zu Eisenbahnen im Ländlichen Raum ging. Der Bau und Betrieb der „Schättere“ war nur möglich, weil alle Beteiligten an einem Strang zum Wohl des Härtsfeldes gezogen haben. Mit starkem Güterverkehr, werktäglichem Arbeiterverkehr und sonntäglichem Ausflugsverkehr verfügte die Bahn über mehrere Standfüße. Dazu ging es hier menschlich zu, was viele Anekdoten rund um die Bahn belegen. Nach dem Motto „lieber ein paar Minuten Verspätung als einen Arbeitsplatz riskieren“ wurde schon mal auf einen verspäteten Fahrgast gewartet. Auch soll der Zug schon mal auf freier Strecke angehalten haben, weil die für dringliche Bedürfnisse der Reisenden erforderliche Ausstattung nicht im Zug vorhanden war.
Dabei war die Bahn gar nicht so unmodern, wie man sich dies vielleicht denken mag. Die Wagen der Erstausstattung von 1901 waren breit, hoch und hell und hatten ein angenehmes Fahrverhalten, was belegt, das die Ausrichtung auf den Fremdenverkehr von Anfang an ein wichtiger Aspekt war. Die beiden 1913 gebauten und heute noch vorhanden Dampfloks 11 und 12 waren zu ihrer Zeit hochmodern. Sie waren äußerst sparsam im Verbrauch und sogar den Heizer hatte man damals schon eingespart.
Nach dem II. Weltkrieg gehörte die Bahn zu den ersten Strecken, die „verdieselt“ wurden. Die Dampfbahnromantik kam dabei leider unter die Räder, denn Dampfloks wurden nur noch als Reserve vorgehalten. Den alltäglichen Betrieb versahen Dieseltriebwagen, unter denen sich mit T 30 und T 31 die zwei stärksten jemals gebauten Schmalspurtriebwagen befanden. Man hatte hier mit einer sehr fein ausgetüftelten Konstruktion Lok, Personenwagen und Güterwagen in einem Fahrzeug vereint.
Trotz aller Modernität rutschte die Härtsfeldbahn ab Mitte der 1960er Jahre zunehmend in die roten Zahlen. 1972 war es schließlich so weit. Man gab betriebswirtschaftlichen Aspekten den Vorrang vor dem Wohle der Volkswirtschaft und stellte die Bahn ein. Es folgten Abbau, Verschrottung und Verkauf all dessen, was noch irgendwie brauchbar war. Im Januar 1977 übergab der Betreiber ein nahezu geräumtes Bahnhofsgelände mit in die Jahre gekommenen Gebäuden der Stadt Neresheim. Der Lokschuppen wurde in den städtischen Betriebshof umgebaut, in die Werkstätte zog der Schützenverein ein und im Erdgeschoss des Bahnhofsgebäudes richtete man eine Gaststätte ein. Das Gelände diente als Festplatz, für Viehmärkte und als Lagerplatz.
Auch an anderen Stellen sah es nicht besser aus. Nur wenige Hochbauten der Bahn waren in schlechtem Zustand erhalten geblieben: in Aalen diente das große Gebäude des einstigen Härtsfeld-Güterbahnhofs als Vereinsheim für eine jugoslawischen Club. Ein Teil der Trasse am Albaufstieg mit dem Viadukt bei Unterkochen wurde als Spazierweg hergerichtet und ist heute als „Grüß-Gott-Wegle“ bekannt, da man hier beim Sonntagnachmittagsspaziergang vielen bekannten Gesichtern begegnet. Bei Neresheim hatte man beim Abbau eine Brücke vergessen, wohl deshalb, weil sich ein Ausbau zur Verschrottung nicht lohnte. Das Dischinger Bahnhofsgebäude hatte die ehemalige Bahnagentin erworben, um hier wohnen bleiben zu können. Und in Dillingen wurden der Güterschuppen als Lager und der Wasserturm samt Anbau als Wohnung genutzt.
Trotz des gründlichen Abbaus ließ sich die Härtsfeldbahn aus dem Gedächtnis der Bevölkerung nicht ausradieren. Vor allem in Aalen gab es mehrfach Ansätze zu einer Reaktivierung der Bahn. Hier hatte man vor allem den Albaufstieg zwischen Aalen und Ebnat im Auge, der mit einer Steigung von bis zu 1:36 (27,7 %o) und 80-Meter-Radien als ingenieurtechnische Meisterleistung gilt.
Als „Tag der Wiedergeburt der Härtsfeldbahn“ gilt der 22. August 1984 als die Härtsfeldbahn-Freunde Werner Kuhn und Clemens Lüffe anlässlich der Aufstellung der renovierten Neresheimer Denkmalslok 11 ins Gespräch kamen. Am 9. Oktober 1984 gründete sich ein „Freundeskreis Schättere“. Der vor der Verschrottung stehende Rest des Härtsfeldbahn-Triebwagens T 33 wurde in Amstetten ausfindig gemacht und am 17. Oktober von einem Sponsor gekauft. Am 10. November 1984 wurde der Torso in seine alte Heimat nach Aalen-Unterkochen geholt. Die ersten Fakten waren damit geschaffen. Um den weiteren Bestrebungen einen juristischen Rahmen zu geben, wurde am 23. Januar 1985 im Unterkochener Gasthof Läuterhäusle der Härtsfeld-Museumsbahn e.V. gegründet.
Schnell zeichnete sich ab, dass sich bei Aalen kein geeigneter Standort finden ließ, die Voraussetzungen in Neresheim aber geradezu ideal waren. Der Fremdenverkehrsverband Gastliches Härtsfeld und der Neresheimer Gemeinderat mit Bürgermeister Hegele an der Spitze begrüßten das Engagement des jungen Vereins und boten die Nutzung eines Teils des ehemaligen Bahnhofsgeländes und der leer stehenden Räume im Neresheimer Bahnhof an. Ab 17. April 1985 gab es regelmäßige Treffen in Neresheim. Am 22. Juni 1985 traf mit Pufferwagen 155 das erste Eisenbahnfahrzeug ein. Am 28. September 1985 folgte T 33 und die zweite Generalversammlung des Vereins beschloss am 29. Januar 1986 den Vereinssitz nach Neresheim zu verlegen.
Das Erfolgsrezept des Vereins liegt in der Konzentration auf das Thema Härtsfeldbahn und der umfassenden Beschäftigung damit. Das Ziel, die Erinnerung an die ehemalige Härtsfeldbahn aufrecht zu erhalten, wird ungeheuer vielschichtig verfolgt. Am 22. Februar 1986 wurde im Neresheimer Bahnhof das Härtsfeldbahn-Museum als erstes Eisenbahn-Museum in Baden-Württemberg eröffnet. In den beiden Räumen findet man viele Erinnerungsstücke an die ehemalige Bahn. Zwei weitere Räume des Bahnhofs beherbergen ein Archiv mit wertvollen Unterlagen und Bildern der Härtsfeldbahn und eine kleine Bibliothek. In Ausstellungen, Vorträgen, Publikationen und Führungen wird auf die Bedeutung der Härtsfeldbahn aufmerksam gemacht.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Vereinsarbeit ist die Bewahrung und Restaurierung alter Eisenbahnfahrzeuge. Aus heutiger Sicht muss es als Glücksfall bezeichnet werden, dass im Lauf der Jahre ein Fahrzeugpark entstanden ist, der einen nahezu idealen Querschnitt durch den Fahrzeugpark der Härtsfeldbahn repräsentiert. Von der Dampflok bis zum Rollbock ist nahezu jeder Fahrzeugtyp vorhanden und das teilweise sogar mit Dubletten. Nur einer der Triebwagen T 30 oder T 31, ein Packwagen und ein vierachsiger Flachwagen könnten die Sammlung noch bereichern!
Die Sammlung umfasst heute 26 originale oder zumindest baugleiche Fahrzeuge, die für den Streckenunterhalt benötigten Arbeitsfahrzeuge nicht mit gerechnet. Nur ein Fahrzeug kam in betriebsfähigem Zustand nach Neresheim. Zwölf Fahrzeuge sind heute betriebsfähig. An der Restaurierung von fünf weiteren Fahrzeugen wird gearbeitet, darunter Dampflokomotive 11, Triebwagen T 37 und Diesellokomotive D 4 „JUMBO“.
Natürlich sind die Triebfahrzeuge die Stars. Triebwagen T 33 wurde nach fast acht Jahren Arbeit am 9. August 1992 feierlich eingeweiht. Die Einweihung von Dampflokomotive 12, die am 30. Oktober 1986 von Heidenheim nach Neresheim zurück gekehrt war, erfolgte unter großer Beteiligung der Bevölkerung am 7. August 1994.
Aber auch der Wagenpark birgt einige Schätze. Stolz sind die Härtsfeld-Museumsbahner darauf, dass sie drei Holzklasse-Personenwagen aus den Baujahren 1888 – 1909 und den Original-Beiwagen 101 einsetzen können. Auch die vier betriebsfähigen Güterwagen von 1901 sind eine Rarität.
Etwa vier Kilometer lang sind die wieder aufgebauten Gleisanlagen. In Neresheim musste man die Anlage am Rande des ehemaligen Bahnhofsgeländes aufbauen. Dies geschah überwiegend in den Jahren 1985 bis 1990. In den Jahren 2000/2001 und 2007/2008 wurde die Anlage nochmals erweitert.
Nach langen Jahren des Planens und Verhandelns war es am 16. Mai 1996 endlich so weit: der erste Spatenstich für die Strecke Neresheim – Sägmühle konnte erfolgen. Die feierliche Inbetriebnahme erfolgte mit einem großen Fest zum 100jährigen Jubiläum der Härtsfeldbahn am 20. Oktober 2001.
Wenige Meter nach Verlassen des Bahnhofsgeländes fährt man heute dort, wo auch früher schon Gleise lagen. Am Wanderparkplatz Steinmühle wurde ein Haltepunkt eingerichtet, den es früher hier nicht gegeben hat. Dafür durchrollen die Züge heute das Gebiet des ehemaligen Bahnhofs Härtsfeldwerke ein paar hundert Meter weiter. Der Bahnhof Sägmühle hingegen wurde nach dem ursprünglichen Gleisplan wieder aufgebaut.
Weitere knapp drei Kilometer Gleis bis zum Bahnhof Katzenstein am Härtsfeldsee sind derzeit im Bau. Auch hierzu wurde hinter den Kulissen jahrelang geplant und verhandelt. Ganze 32 Dienststellen waren in dieses Verfahren involviert. Der feierliche Spatenstich erfolgte am 25. September 2007 und das gleich an zwei Stellen, denn die Museumsbahn verlässt nun den Ostalbkreis und erreicht den Landkreis Heidenheim mit der Gemeinde Dischingen. Gut 800 Meter Baugleis und weitere etwa 1.000 Meter Planum sind derzeit fertig. Die Einweihung der Strecke ist für 2013/2014 vorgesehen. Am Weiler Iggenhausen wird der früher hier befindliche Haltepunkt wieder eingerichtet und auch der Bahnhof Katzenstein soll möglichst originalgetreu wieder aufgebaut werden. Die Züge werden dann direkt am See halten.
Doch auch Katzenstein wird nicht das Ende der Museumsbahn bleiben. Ein dritter Abschnitt bis Dischingen ist fest vorgesehen. Dort steht heute noch das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude und vor diesem sollen in einigen Jahren die Museumszüge enden. Am 16. September 2005 hat es der Verein erworben und anschließend vor dem drohenden Verfall bewahrt. Inzwischen hat der Bahnhof ein neues Dach und neuen Außenputz erhalten. Im Inneren wurden zwei Räume renoviert, darunter der Warteraum, in dem noch die Fahrpläne von 1972 hängen.
Der Dischinger Bahnhof ist nicht das einzige Gebäude, das der Härtsfeld-Museumsbahn e.V. unterhält. Im Bahnhofsgebäude in Neresheim wurden die Räume im Ober- und Dachgeschoss renoviert. Für die Unterstellung der Dampflokomotive wurde der ehemalige Schuppen der Bahnmeisterei in eine Lokremise umgewandelt. Ein weiterer Holzschuppen dient dem Lagern von Gleisbauwerkzeugen und Ersatzteilen. Und nachdem die Stadt Neresheim einen neuen städtischen Betriebshof errichtet hat, konnte am 6. Mai 2007 der zweiständige Lokschuppen in Beschlag genommen werden. Dort befinden sich heute neben Gleisen für bis zu vier Fahrzeuge Sozialräume, Werkstätten und weitere Lagerräume.
Die Museumsbahn verkehrt heute nicht nur an den 14–15 regulären Betriebstagen zwischen Mai und Oktober, sondern es gibt viele weitere Tage, an denen Züge in Betrieb sind. Anlässlich von runden Geburtstagen, Jahrgangstreffen, Vereins- oder Firmenausflügen verkehren Triebwagen- oder Dampfsonderzüge. Oft wird dies mit einer Wanderung zur Burg Katzenstein kombiniert oder der Lokschuppen für eine anschließende Feierlichkeit genutzt.
Seit 2007 kann man an regulären Betriebstagen ab dem Bahnhof Sägmühle Rundfahrten mit einem historischen Omnibus machen. Dieser hält auch bei Bedarf in Dischingen und an der Burg Katzenstein, so dass schon heute die Attraktionen des Härtsfelds gut vernetzt sind.
Zu Zeiten der Härtsfeldbahn gab es immer wieder besondere Züge und diese Tradition wollen die Härtsfeld-Museumsbahner fortführen. So verkehrte am 4. März 2003 erstmals wieder ein Fasnachtssonderzug. Früher kamen am Fasnachtsdienstag die hohen Narren-Herrschaften nach einem Festmahl im Kalkwerk mit dem Zug in Neresheim an, wo der Umzug startete. Aus organisatorischen Gründen beginnt der Umzug heute an anderer Stelle, aber die Tradition einer Fahrt mit den führenden Narren Neresheims sowie befreundeter Zünfte mit der Bahn wurde wieder ins Leben gerufen.
Am 24. Oktober 2009 verkehrte anlässlich der 2. Neresheimer Lichternacht erstmals wieder ein Samba-Zug über's Härtsfeld. Ausflugs-Züge mit Musikbegleitung waren in den 1950er-Jahren ein beliebtes Freizeitvergnügen und daran soll zukünftig immer wieder erinnert werden.
Doch damit nicht genug. Das Engagement des Vereins gilt auch weiteren Maßnahmen, die dazu dienen, die Erinnerung an die Härtsfeldbahn aufrecht zu erhalten. So konnte dank einer Unterschriftenaktion die Unterdenkmalschutzstellung und Renovierung des Härtsfeldbahn-Viadukts bei Unterkochen erreicht werden. Das renovierte Viadukt wurde am 10. September 2004 eingeweiht. Seit dem 6. Dezember 2005 erinnert hier eine Informations-Tafel an die Härtsfeldbahn.
In mehreren Gesprächen und mit einem kleinen Konzept konnte auch eine gute Zukunft für das Gebäude des Aalener Härtsfeld-Güterbahnhofs gefunden werden. Am 9. Juli 2005 wurde dieses als Vereinsheim der Eisenbahnfreunde Aalen feierlich in Betrieb genommen. In einer daneben errichteten Halle findet sich ein Modell des Bahnhofs Aalen auf dem natürlich ein Zug der Härtsfeldbahn nicht fehlen darf.
Schließlich wurden am 5. Oktober 2008 zwischen Neresheim und Dischingen acht Themen-Tafeln eingeweiht, die an die einstige Bahn erinnern. Auch auf dem Gelände des einstigen Ziertheimer Bahnhofs steht inzwischen eine Tafel.
Wer feste arbeitet soll auch feste feiern. Daher haben sich im Verlauf der Jahre mehrere Veranstaltungen etabliert. Die Neresheimer Bahnhofshocketse ist heute das große Fest für alle Freunde der Härtsfeldbahn und der Nostalgie in den Sommerferien auf dem Härtsfeld. Sie fand erstmals bereits am 6. September 1986 in kleinem Rahmen statt. Heute gehören das Oldtimer-Treffen und vor allem die Fahrten mit historischen Omnibussen zu den Höhepunkten.
Der Tag der offenen Lokschuppentür soll dazu dienen, die Bevölkerung über die Vereinsarbeit zu informieren. Erstmals gab es diese Veranstaltung anlässlich des fünfjährigen Jubiläums des Härtsfeldbahn-Museums am 17. Februar 1991. Seither findet sie jeweils an Christi Himmelfahrt statt.
Der Bahnhof Dischingen wird seit 2005 jeweils am Tag des offenen Denkmals (2. Sonntag im September) für die Öffentlichkeit geöffnet und lockt seither auch mit einer einzigartigen Modellbahn. Für Vereinsmitglieder und -freunde gibt es weitere Veranstaltungen. Die jährlichen Vereinsausflüge führen in schöne Gegenden, wobei das Thema Eisenbahn natürlich nicht zu kurz kommt. Gerne besucht wird auch die Weihnachtsfeier, zu der stets ein Jahresrückblick und ein ergänzender Vortrag dazugehören.
Die aktiven Mitglieder organisieren weitere Veranstaltungen. Seien wir also gespannt, wie weit die Härtsfeld-Museumsbahn in den nächsten Jahren gedeihen wird. In den 25 Jahren ihres Bestehens gab es jedes Jahr Fortschritte zu verzeichnen, mal große und mal etwas kleinere. Wollen wir hoffen, dass es so weitergeht.
Der schrittweise Ausbau erhöht den Reiz der Härtsfeld-Museumsbahn und lockt zum Wiederkommen. Und eines Tages – da sind wir uns sicher – wird am Bahnsteig Neresheim der Ruf erschallen: „Zum Zug nach Dischingen: Einsteigen bitte!“.

Jürgen Ranger

Infrastruktur aktuell

Stand der Arbeiten an Gleisen und Gebäuden

Centralstation Neresheim

Viele Schwellen der Gleise 1 und 2 mussten getauscht werden. Die älteste davon stammte immerhin aus dem Jahre 1955 und hielt damit fast doppelt so lange wie man allgemein annimmt. Von einer Fachfirma wurden drei Weichenzungen nachgebogen und frisch justiert.

Bahnhofsgebäude Neresheim

Im 1. Stock des Bahnhofsgebäude wurde ein Archivraum eingerichtet. Hier lagern nun unter anderem die Baupläne der Härtsfeldbahn und historische Aufnahmen in feuersicheren Stahlschränken.

Lokschuppen Neresheim

Die kleine Arbeitsgrube hat einen Schutzanstrich erhalten. Die Werkstätte wurde mit weiteren Maschinen komplettiert und im Obergeschoss wurde ein weiteres Ersatzteillager eingerichtet.

Neresheim – Sägmühle

Das durchwachsene Wetter hat das Pflanzenwachstum entlang der Strecke ungemein begünstigt, so dass umfangreiche Rückschneidemaßnahmen notwendig wurden.

Wiederaufbau der Strecke Sägmühle – Katzenstein

Einige hundert Schwellen sind aufgearbeitet und in Neresheim gelagert worden. Nachdem eine neue Bezuschussung gesichert war, wurden 100 Tonnen Schienen beschafft.
Zwischen dem Haltepunkt Iggenhausen und der etwa 500 Meter entfernten Egau wurde der Bewuchs entfernt und ein neues Planum hergestellt. Mit dem Weiterbau des Gleiskörpers wurde Ende des Jahres 2009 begonnen. Zum Bewegen der Schwellen wurde ein altbrauchbarer Radlader beschafft.

Bahnhof Dischingen

Die Treppe ins 1. Obergeschoss wurde durch Aufarbeitung der Treppenwangen stabilisiert. Im Erdgeschoss wurden ein Waschbecken und eine Toilette eingerichtet.

Fahrzeugbestand aktuell

Stand der Arbeiten an unseren Fahrzeugen

Dampflokomotive 11

(ME 3710/1913)
Lok 11 soll wieder dampfen! Zur Wiederinbetriebnahme der denkmalgeschützten Lokomotive wurde eine detaillierte Planung erstellt. Eine Zustimmung des Denkmalschutzes zur Aufarbeitung der Lok liegt vor. Auch bestehen berechtigte Hoffnungen auf Zuschüsse. Nun suchen wir Mitmacher und Spender, damit in einigen Jahren beide Dampfloks wieder wie Einst unter Dampf stehen können!

Dampflokomotive 12 „Liesele“

(ME 3711/1913)
Die Lok ist betriebsfähig. Unmittelbar nach Ende der Saison 2009 wurde mit der Kessel-Hauptuntersuchung begonnen, damit die Lok rechtzeitig zur Saisoneröffnung wieder zur Verfügung steht.

Triebwagen T 33

(Wismar 20233/1934, Modern. 1964)
Der Triebwagen ist betriebsfähig. Nachdem im Winter 2008/2009 eine Hälfte des Fensterbands neu lackiert wurde, soll bis zum Saisonstart am 1. Mai 2010 die andere Hälfte in neuem Lack erstrahlen.

Triebwagen T 37 „Messias“

(MAN 145169/1960)
Am 11. August 1960 wurde T 37 als VT 14 an die Südharz-Eisenbahn Walkenried – Braunlage ausgeliefert. Am 22. Mai 1964 kam er als Retter in der Not nach einem Zusammenstoß der beiden Triebwagen T 30 und T 31 zur Härtsfeldbahn. Hier versah er vor allem im Sonntagsverkehr bis zur Einstellung Ende 1972 seinen Dienst. Er verließ das Härtsfeld in Richtung Nebenbahn Amstetten – Laichingen am 7. Juni 1973. Nach Einstellung auch dieser Bahn im Sommer 1985 kehrte er am 28. Mai 1987 nach Neresheim zurück.
Seit einigen Jahren wird an seiner Aufarbeitung gearbeitet. Seinen 50. Geburtstag wird er im Zustand weit gehender Zerlegung begehen. Das Dach ist bereits fertig. Auch das 2. Getriebe wurde im Ausbildungszentrum der Fa. Voith in Heidenheim instand gesetzt. Die Bodenbleche sind insbesondere im Bereich der Drehgestelle in sehr schlechtem Zustand und müssen ersetzt werden. Dazu wurde einer der beiden Innenräume komplett ausgeräumt und der Boden ausgebaut. Ein Teil der ausgebauten Sitzgestelle wurde bereits aufgearbeitet.

Diesellokomotive D 4 „JUMBO“

(Jung 12022/1954)
Die Treibstangen wurden abgebaut, blank gereinigt und teilweise schwarz unterlegt. Nach Grundreinigung der Räder und des Rahmens wurden die Treibstangen wieder montiert. Nun stehen noch einige Restarbeiten und die Zulassung an.

Triebwagenanhänger TA 101

(Herbrand 1901, Modern. 1955)
An dem Wagen wird eine Hauptuntersuchung durchgeführt.

Triebwagenanhänger TA 103

(Herbrand 1901, Modern. 1955)

Triebwagenanhänger TA 253 und TA 254

(SIG 1892, 1889)
Im August 2009 wurde mit der Aufarbeitung von TA 254 begonnen. Eine Pufferbohle wurde instand gesetzt und mit einer passenden Zug- und Stoßvorrichtung versehen. Ein Großteil des blauen Lacks wurde abgeschliffen, die Beblechung wurde ausgebessert und das Aussehen des Stirnendes dem ehemaligen Zustand bei der Härtsfeldbahn angeglichen. Die Fächer für Batterie und Heizung wurden neu angefertigt und eingebaut. Das Dach wurde abgedichtet.
Die Aufarbeitung soll erst im Sommer fortgesetzt werden. Zwischenzeitlich soll die Lackierung des T 33 abgeschlossen werden.

Personenwagen HMB 1

(ME 1896)
Der Wagen ist betriebsfähig. Noch vor Saisonstart 2009 wurde die Strebe einer Seitenwand ersetzt. Dabei wurde der Wagenkasten abgeschliffen und provisorisch lackiert.

Personenwagen HMB 2

(ME 1896, Modern. 1927)

Personenwagen HMB 4

(ME 1898)
Dieser Wagen ist baugleich mit den Wagen 1 und 2 und stammt wie diese von der Zahnradbahn Stuttgart. Dort wurde er zuletzt als 119 bezeichnet. Seit Ende Oktober 1978 gehörte er zum Bestand des Straßenbahnmuseums Hannover. Von dort kam er am 1. April 2009 in schlechtem Zustand nach Neresheim. Bei der Härtsfeldbahn standen zwei nahezu baugleiche Fahrzeuge im Einsatz.

Personenwagen HMB 5

(Herbrand 1909)
Der Wagen ist betriebsfähig.

Personenwagen HMB 6

(SIG 1888, Fahrgestell)

Personenwagen HMB 7

(SIG 1888)
Der Wagen ist betriebsfähig.

Bedeckter Güterwagen Gw 153, Pufferwagen Gw 155, offene Güterwagen Ow 301 und 303

(Kelsterbach 1901)
Die Güterwagen sind betriebsfähig.

Hilfspackwagen 154 (Fahrgestell) und Bedeckter Güterwagen Gw 156

(Kelsterbach 1901)

Rungenwagen Rw 322

(Herbrand 1899)
Das Bremsgestänge wurde aufgearbeitet und wieder eingebaut.

Rollböcke 2, 5, 6 und 24

(ME 1897 - 1912)
Die Rollböcke 2 und 5 sind betriebsfähig.

Vorbau-Schneepflug

(für T30/T 31)

Arbeitsgeräte:

Schotterwagen Ommt 184
(Talbot 1952)
Der Wagen befindet sich in Hauptuntersuchung.

Arbeitswagen Xw 209
(Fuchs 1950 / SSB 1969, in Aufarb.)

Handhebeldraisine

Drei Gleis-Stopfmaschinen

Radlader

Mobilkran

VW-Transporter

· Termine 2010

Betriebstage Siehe Faltblatt „Fahrplan 2010“.
20. März Generalversammlung im Gasthof „Zur Krone“, Neresheim
1. Mai Saisoneröffnung
13. Mai Tag der offenen Lokschuppentür mit bewirtschaftetem Lokschuppen
18. Juli Vereinsausflug nach Münsingen auch für Nichtmitglieder!
7./8. August Neresheimer Bahnhofshocketse Oldtimer-Treffen, bewirtschafteter Lokschuppen, Tombola, Andenken- und Infostände u.v.m.
29. August Vereinsausflug auf den Spuren der Härtsfeldbahn auch für Nichtmitglieder!
12. September Tag des offenen Denkmals Öffnung des Bahnhofs Dischingen
27. November Jahresabschlussfeier im Landgasthof Läuterhäusle
5. Dezember Nikolausfahrten

· Mitmachen!

Wer sich für das Mitmachen interessiert, meldet sich bei einem der Arbeitseinsätze mittwochs gegen 18 Uhr oder samstags gegen 13 Uhr auf dem Bahnhofsgelände.

· Mitgliedschaft

Als Mitglied im Härtsfeld-Museumsbahn e.V. helfen Sie mit, die Erinnerung an die Härtsfeldbahn zu bewahren. Wenn Sie Mitglied werden möchten füllen Sie bitte die Beitrittserklärung aus und lassen Sie sie uns zukommen. Mitglieder können uns Änderungen mit der Beitrittserklärung mitteilen.

· Jahresmitgliedsbeiträge

Jugendliche bis 16, Schüler, Rentner, Behinderte: 30,- Euro
Erwachsene: 40,- Euro
Familien: 50,- Euro

· Spenden und Gleisbausteine

Die Erhaltung der historischen Fahrzeuge und der Wiederaufbau der Strecke Sägmühle – Katzenstein (Härtsfeldsee) sind nur durch Spenden möglich.
Spenden an uns sind absetzungsfähig. Für Spenden über 50,- Euro erhalten Sie eine Spendenbescheinigung. Bitte überweisen Sie Spenden nur an: Härtsfeld-Museumsbahn e.V., Konto-Nr. 110 015 301, Bankleitzahl 614 500 50 bei Kreissparkasse Aalen. Verwendungszweck: Spende HMB.
Bei Spenden zum Wiederaufbau der Strecke geben Sie bitte „Spende HMB Gleisbausteine“ an. Mit 25,- Euro „erwerben“ Sie einen Meter Gleis. Sie erhalten dafür eine dekorative Gleisbaustein-Urkunde.

· Vereinskonten

Konto-Nr. 110 015 301, Bankleitzahl 614 500 50 bei der Kreissparkasse Aalen.
Konto-Nr. 829 463, Bankleitzahl 632 500 30 bei der Kreissparkasse Heidenheim.

· Adressen Härtsfeld-Museumsbahn e.V.

Vereinssitz, Betriebsgelände:
Dischinger Straße 11, 73450 Neresheim
Tel./Fax: 0 73 26 / 57 55 (während den Arbeitseinsätzen)
Geschäftsstelle:
Postfach 9126, 73416 Aalen
1. Vorsitzender Werner Kuhn
Tilsiter Str. 35, 73432 Aalen
Tel./Fax: 0 73 61 / 8 75 87, Mobil: 01 72 / 9 11 71 93
2. Vorsitzender Thomas Schmeißer
Hülenstr. 2, 89567 Sontheim
Tel.: 0 73 25 / 88 99
Internet-Homepage: http://www.hmb-ev.de

· Mitarbeiter am Härtsfeldbahn-Anzeiger

Werner Kuhn, Jürgen Ranger
Weitere Mitarbeiter sind herzlich willkommen!
Druck: Druckerei Bairle GmbH, Dischingen


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[ Letzte Aktualisierung 31.01.2010 Gerald Stempel ]