Zur historisch korrekten Wasserversorgung von Dampflokomotiven gehört ja eigentlich ein Wasserkran. Früher gab es in Neresheim sogar 2 davon, jeweils am Bahnsteigende, damit die Lokomotiven während des Haltes Wasser fassen konnten. Leider sind diese der Modernisierung der Bahn zum Opfer gefallen. Aber der Dillinger Wasserkran hat über Umwege schon vor Jahren seinen Weg nach Neresheim gefunden und harrte seitdem seiner Verwendung entgegen.
Da der Wasserkran nicht gerade betriebswichtig ist, Wasser fassen kann man ja auch mit dem Schlauch aus dem Hydranten, kamen die Vorbereitungsarbeiten nur langsam voran. Beim Bau des Gleis 3 wurde schon ein Leerrohr für die Wasserleitung und ein Abwasserrohr für das Restwasser zum vorgesehenen Standort gelegt.
Bereits im Januar 2005 haben wir begonnen, für das Fundament des Wasserkrans eine Grube auszuheben. Das hat sich etwas hingezogen, da einerseits der Winter im Februar viel Schnee brachte und andererseits einige Schichten Fels ausgebrochen werden mussten.
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Anfang Mai konnte dann die Bodenplatte betoniert werden. In dem Schacht sammelt sich das Wasser, daß beim Entwässern des Wasserkrans in das Fundament läuft. |
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Anfang Juni war dann die Schalung für die
Wandungen fertig. Eine Schwierigkeit beim Schalungsbau lag darin, daß
der Boden des Fundamentes nicht eben ist, da das Wasser ja in den
Schacht laufen soll und deshalb eine entsprechende Neigung vorhanden
sein muss. Die Oberkante muss aber exakt waagerecht liegen, da hier später
eine Stahlplatte aufgesetzt wird, die das Standrohr des Wasserkrans
aufnimmt.Ist die nicht sauber ausgerichtet, steht der Wasserkran nachher
schief. Mit den auf dem Bild sichtbaren Gewindestangen wird die Deckplatte dann verschraubt. |
![]() © Ernst Schwarz, aufgenommen am 15.06.2005 |
Mitte Juni wurde es Ernst mit dem betonieren des Fundaments. Hier werden gerade die letzten Arbeiten an der Schalung ausgeführt. |
Am 15. Juni kam dann der Betonlaster, denn eine solche Menge Beton in kurzer Zeit selbst zu mischen ist recht mühsam. So klein die Schalung auch aussieht, aber es gehen doch einige Tonnen Beton hinein. | ![]() © Ernst Schwarz, aufgenommen am 15.06.2005 |
![]() © Ernst Schwarz, aufgenommen am 15.06.2005 |
Langsam beginnt sich der Beton in die Schalung zu ergießen. |
Gutes Verdichten ist wichtig, deshalb haben wir uns eine Rüttelflasche ausgeliehen, die sicherstellt, daß keine Luftblasen im Beton verbleiben. | ![]() © Ernst Schwarz, aufgenommen am 15.06.2005 |
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Am 15.06. war der Beton ausgehärtet, die Schalung entfernt und die Grube teilweise verfüllt. Links wird später noch eine Betonplatte an das Fundament angegossen, die das abtropfende Restwasser aus dem Wasserkran auffangen und ableiten soll. Zur Verbindung der Platte mit dem Fundament wurden die hier sichtbaren Armierungsstäbe durch die Schalung geführt und mit der Fundamentarmierung verbunden. |
Mitte Juli wurde die Abdeckplatte geliefert und auf
das Fundament aufgesetzt. Nun konnte der Wasserkran aufgestellt werden.
Um ein Bild zu bekommen, wurde vorläufig der alte Ausleger
montiert. Er ist allerdings durchgerostet und etwas zu kurz. Der Korb neben dem Standrohr wird im Winter mit glühender Kohle gefüllt, um das Einfrieren zu verhindern. |
![]() © Ernst Schwarz, aufgenommen am 17.07.2005 |
Daß der Ausleger zu kurz ist, bedeutet aber nicht, wir hätten den Standort des Krans falsch berechnet. Der Wasserkran soll beide Gleise bedienen können und steht deshalb genau in der Mitte zwischen Gleis 2a und Gleis 3. Inzwischen ist der neue, etwas längere Ausleger angefertigt und montiert. Auch der auf dem oberen Bild noch fehlende Bock für die Schieberstange steht schon. Nun muss 'nur' noch der Anschluß an die Wasserleitung gelegt und der Schieber, eine Wasseruhr und ein Ablaufhahn für das Restwasser installiert werden.
![]() © Ernst Schwarz, aufgenommen am 31.07.2005 |
Hier das neue Auslegerrohr, wie der ganze
Wasserkran auch schon lackiert. Das Handrad zum Absperrventil und die
Abdeckung des Mannlochs sind auf dem Bild ebenfalls gut zu erkennen. Das Handrad noch mal im Detail. ![]() © Ernst Schwarz, aufgenommen am 31.07.2005 |