Wieder gilt es einen Teil der nun seit über 20 Jahren im Bahnhof Neresheim liegenden Weichholzschwellen auszuwechseln, dieses Mal ist das Gleis 2 dran. Im Unterschied zu Gleis 1, das zwischen den Weichen 2 und 3 vor fünf Jahren in einer großen Aktion neue Schwellen bekam, wird am Gleis 2 in kurzen Abschnitten gearbeitet. Die Schienen werden nicht ausgebaut, sondern es werden immer fünf Schwellen ausgegraben und durch neue ersetzt. Der Vorteil dieser Vorgehensweise liegt darin, daß das Gleis befahrbar bleibt und die Gleislage nicht neu eingemessen werden muß. Fünf Schwellen deshalb, damit man sie bequem in die Längsachse drehen und so ausfädeln kann.
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Die ersten fünf Schwellen sind freigelegt, die Schrauben gelöst. Im Hintergrund liegen schon neue (gebrauchte) Eichenschwellen zum Einbau bereit. Rechts ist das Gleis 1 zu sehen, das schon länger mit Eichenschwellen versehen wurde. Der ausgegrabene Schotter liegt auf Blechtafeln, so lässt er sich später wieder einfacher ins Gleis zurückschaufeln und der Randweg wird nicht beschädigt.. |
Nicht alle Schwellen sind in so schlechtem Zustand wie diese, wobei
selbst hier die Schrauben noch recht guten Halt hatten. Wir sind immer wieder erstaunt, daß die aus dem Anfang der 60-er Jahre stammenden Weichholzschwellen nicht alle so aussehen, viele davon sind noch sehr stabil, obwohl man diesen Schwellen eigentlich nur eine Liegezeit von 20 Jahren zutraut. Aber durch den karstigen Untergund liegen sie meistens trocken und halten entsprechend länger. |
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Die neuen Schwellen liegen an ihrem Platz. Wer sich die Bilder
genau anschaut, wird feststellen, daß wir 5 Schwellen ausgebaut
und 6 neue eingebaut haben. Warum daß? Durch die Herabsetzung des Schwellenabstands von 76 cm auf 65 cm bekommen die doch recht schwachen Schienenprofile einen besseren Halt und ihre Liegezeit sollte sich dadurch verlängern.. |
Für die Schrauben werden neue Löcher in die Schwelle
gebohrt, natürlich erst, wenn die Spurweite kontrolliert und ggfs.
korrigiert wurde. Die entstehenden Späne werden sorgfältig entfernt, damit sie nicht den Wasserabfluss im Schotter behindern und vor allem, damit sich nicht die Umwelt mit Schadstoffen aus ihrer Imprägnierung belasten. |
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Erstmals verwenden wir zum Anziehen der Schrauben nicht den T-Schlüssel
oder den großen Motorschrauber, sondern einen elektrischen
Schlagschrauber, das geht wesentlich einfacher. Für die paar Schwellen würde es sich kaum lohnen, den schweren Motorschrauber zu holen. |
Auf diese Weise haben wir zu dritt an einem Samstag fünf Schwellen
aus- und 6 Schwellen eingebaut. Und am Abend war noch Zeit für andere
Arbeiten.
So wollen wir über den Winter Stück für Stück das
Gleis 2 und einen Teil von Gleis 1 im Bahnsteigbereich durcharbeiten.
Das Auswechseln der Schwellen ging schneller als erwartet, da zeitweise auch Mitglieder aus anderen Sparten etwas mit halfen
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Am 22. November hatte ein Wintereinbruch ein weisses Laken über
die Baustelle gelegt, aber durch die große Kälte ist der
Schnee nicht auf den Schwellen festgeklebt und konnte einfach weggefegt
werden. Und was ein echter Härtsfeldbahner ist, für den gibt es kein schlechtes Wetter. |
Also haben wir bei Temperaturen von unter Null Grad und stürmischem Wind weiter die alten Schwellen aus- und neue eingebaut. Hier liegen die alten Schwellen für den Abtransport bereit und der Untergrund ist tief genug für die neuen Schwellen ausgekoffert. | ![]() |
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Während die letzten Schwellen noch festgeschraubt werden,
werden die Schwellenfächer schon wieder verfüllt. Bis zu dem Transportwagen müssen die Schwellen noch gewechselt werden, dann ist in diesem Abschnitt erst mal Schluß. Der Rest des Gleis 2 ist noch in gutem Zustand, und ein Joch wurde ja schon im Zusammenhang mit den Arbeiten an Weiche 4 auf neue Schwellen gesetzt. |
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Die letzten vier Schwellen müssen noch bis zum nächsten
Samstag warten, die einbrechende Dunkelheit hätte das Aufstellen
von Lampen erforderlich gemacht, und der Aufwand hätte sich kaum
gelohnt. Daß wieder Schneefall eingesetzt hat, begleitet von
starkem und eiskaltem Wind, machte die Entscheidung, Feierabend zu
machen, leichter. Die zwischen die Schienen eingespannte Winde war notwendig, um das erforderliche Spurmaß her zu stellen, hier war die Spur für den Bogen etwas zu eng. Zehn Meter vorher war sie dafür zu weit und mußte vor dem Bohren der Schwellen mit Spannzangen entsprechend zusammengezogen werden. Jetzt beträgt die Spurweite im Bogen konstant 1015 mm, die Spurerweiterung von +15 mm ist aufgrund des Bogenradius von unter 100 Metern notwendig. |
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Eine Woche später, Ende November, waren auch die letzten vier Schwellen ausgewechselt und eingeschottert. Hier, am Bogenausgang, nähert sich die Spurweite wieder langsam an 1000 mm an. |
Kontrolle der Spurweite im Bogen, bevor diese Baustelle vorläufig
beendet wird. Die eingestellten 1015 mm haben sich nicht verändert. ![]() |
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Das Gleis muß noch gestopft werden, bisher haben wir nur den Schotter mit den Gabeln beim Einfüllen unter die Schwellen gestossen (geschoppt), um das Gleis festzulegen. Die eigentliche Stopfaktion werden wir erst im Frühjahr durchführen, zusammen mit einigen anderen Abschnitten, die wir schon vor einiger Zeit umgebaut haben und nun nach einiger Zeit wieder nachstopfen müssen.Grundsätzlich befahrbar ist das Gleis aber jetzt schon.
Nachdem wir mit Gleis 2 soweit fertig waren, mußten noch an Gleis 1 im Bereich des Bahnsteigs ein paar Schwellen gewechselt werden.
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Die Schwellen im Bereich des Schienenstosses sind durch den Bogen und den Schienenstoss sehr stark belastet und konnten die Spurhaltung nicht mehr sicher gewährleisten, deshalb mußten auch hier sieben Schwellen gewechselt werden. |
Nach dem Entfernen der Schwellen zeigte sich die Tendenz des Schienenstosses zum Ausknicken besonders deutlich. Durch den Einbau von Eichenschwellen und zusätzlichen Sicherungsschwellen gegen den Bahnsteig konnten wir dem entgegen wirken. | ![]() |
Durch einsetzenden Schneefall mußten wir uns beeilen, die Arbeiten abzuschliessen, da blieb leider keine Zeit mehr um weitere Bilder machen. Sobald der Schnee wieder weg ist, werde ich ein paar Bilder vom fertigen Zustand nachliefern.
Bei herrlichem Wetter gingen die Arbeiten am Ostersamstag weiter.
![]() Copyright © 2009 Hannes Ortlieb |
Nach dem Nivellieren und Ausrichten der Gleise wurden die Schwellen mit unserer Stopfmaschine gestopft, hier am Bahnsteig in Neresheim. |
Gleis 2 ist ebenfalls gestopft und gerichtet, und die Umgebung der Baustelle ist wieder aufgeräumt. Die Fahrsaison kann beginnen... | ![]() |