im Bahnhof Neresheim
Die Weiche 3 ist in die Jahre gekommen und gerät mit allen Maßen
an die Toleranzgrenzen. Schuld daran sind nicht die Schwellen, die wir vor
knapp 20 Jahren eingezogen haben, sondern in erster Linie die Weiche
selbst, die zu den am stärksten befahrenen Weichen der Bahn gehört.
Abnutzungen an den Zungen sowie Verschleiss in den Zungengelenken machen
eine Komplettsanierung erforderlich, die wir nicht so mal kurz im Gleis
durchführen können.
Also haben wir uns entschlossen, die Weiche komplett auszubauen und vorläufig
einen Lückenschluss herzustellen, dann können wir die
verschlissenen Teile der Weiche in aller Ruhe austauschen bzw. wieder
herrichten und die Weiche später wieder einbauen. Daß das Gleis
1b solange nicht befahrbar ist stört nicht, da dort nur unser
Arbeitsvorrat an Fahrzeugen steht.
Doch wie baut man eine Weiche aus, die an einer Stelle liegt, an die wir weder mit unserem Kran noch mit unserem Bagger hin kommen ohne Kollateralschäden an der Infrastruktur zu riskieren?
![]() © 2023 Benjamin Rusche |
Handarbeit ist gefragt. Der Plan ist, die
Weichengrossteile mit Winden anzuheben, Schienen darunter zu ziehen und
dem Fahrgestell im Vordergrund abzutransportieren. Die ersten 20 cm Hub haben wir bereits geschafft, der Zungenbereich liegt auf Holzklötzen. |
Stück für Stück wird das Weichenteil immer höher gehoben und immer wieder neu unterbaut, so daß es jederzeit stabil und sicher liegt. Die notwendige Hubhöhe ist hier schon fast erreicht. | ![]() © 2023 Benjamin Rusche |
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![]() © 2023 Benjamin Rusche Inzwischen ist es dunkel geworden und wir arbeiten im Schein unserer Stirnlampen und des grossen LED-Scheinwerfers. Mit einem Greifzug werden die Hilfsschienen unter dem aufgebockten Weichenteil hindurch gezogen. |
Die Hilfsschiene wird an der Flügelschiene des Herzstückbereichs provisorisch angelascht. | ![]() © 2023 Benjamin Rusche |
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Auf diesen Hilfsschienen wird das Fahrgestell unter
das Weichenteil geschoben. Dann wird die Weiche nochmal ein paar Zentimeter angehoben, die Auflageklötze entfernt und die Weiche langsam auf das Fahrgestell abgelassen. |
Jetzt kann der ausgebaute Zungenteil zum Überweg des Schützenhauses geschoben werden. | ![]() © 2023 Benjamin Rusche |
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Noch ein paar Meter... |
... dann übernimmt unser Kran. Wenig später war dann diese "Spätschicht" zu Ende. |
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