LESERBRIEFELange StreckeZum Möglinger Nein zur Bahnre-aktivierung schreibt aus Mark- gröninger Sicht LKZ-Leser Til- mann Wolf:
Vorbildlich sorgen die Möglinger |
LUDWIGSBURG. Die Grünenfraktion im Ludwigsburger Gemeinderat kriti- siert die Mehrheitsentscheidung des Möglinger Gemeinderats gegen die Re- aktivierung der Bahnstrecke Ludwigs- burg-Markgröningen. Die Nachbarn hätten den Zug der Zeit nicht erkannt. Von Manfred Bornemann Wie berichtet, hat der Möglinger Gemeinde- rat vor der Sommerpause das Signal für die Reaktivierung der Bahnstrecke Ludwigsburg -Markgröningen auf Rotlicht gestellt: Die 10 000 Einwohner zählende Gemeinde be- fürchtet mehr Nachteile als Vorteile, vor allem die Ausdünnung des Busangebots und der Bushaltestellen, wenn der Zug am Bahn- hof und am Wohngebiet Löscher halte. Aus Aus presserechtlichen Gründen dürfen Artikel der STZ nicht in voller Länge im Internet wiedergegeben werden.
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(bä) - Landrat Dr. Rainer Haas wird sich von seinen Planen verab- schieden müssen, die Reaktivie- rung der Bahnstrecke zwischen Ludwigsburg und Markgröningen in Kreis-Regie realisieren zu kön- nen. Sollten irgendwann Perso- nenzpge rollen, dann in der Träger- schaft der Region Stuttgart.
Wie eine Umfrage der LKZ bei | gültige Entscheidung treffen - nach sechs Jahren Diskussion und zwei, für die Reaktivierungspläne positi- ven Gutachten. Das Projekt erfor- dert mehr als 25 Millionen Mark für Investitionen; es wird mit einem jährlichen Defizit von 1,2 Millionen Mark gerechnet. Möglingens Ge- meinderat lehnte die Maßnahme jüngst zum jetzigen Zeitpunkt und bei den bekannten Bedingungen ab. Die Grüinen halten ein Nein aus Ludwigsburg auch nicht mehr für ausgeschlossen. "Bei der Förderung des Nahver- kehrs sind wir am Ende der Fah- nenstange angekommen", sagte CDU-Kreisrat Adolf Allmendinger. Schon jetzt koste der Nahverkehr den Landkreis jährlich mehr als 35 Millionen Mark. "Zusätzliche Mittel kann es bei der Höhe unserer Kreis- umlage nicht geben." Deshalb leh- ne die Union die Reaktivierung die- ser Bahnstrecke ab. Eine Verlage- rung auf die Region bringe nichts: "Dort müssten wir über die Umlage wieder mitbezahlen." Bedenken außerte auch FDP-Fraktionsvorsit- zender Johann Heer gegen das Vor- haben: auch der hohen Kosten und der von den Anwohnern befürchte- ten Lärmbelästigung wegen.. Politisch für sinnvoll hält SPD- Fraktionsvorsitzender Siegbert Hö- rer die Wiederaufnahme des Perso- | nenzugbetriebes auf der Strecke. Mit der Möglinger Entscheidung sei das Thema nicht erledigt, sagte er der LKZ. Er plädiert für die Übertra- gung des Projektes auf die Region. Der Kreis werde sich aber dabei nicht aus der finanziellen Verant- wortung ziehen können. Auf einer Linie mit Hörer liegt Grünen-Fraktionschef Daniel Ren- konen. "Entweder wird die Region zuständig oder wir lassen es ganz bleiben." Denn eine Trägerschaft durch den Kreis scheide aus, weil Möglingen nicht mitspiele. Renko- nen sagte, der Landrat habe sich in eine Sackgasse manövriert: Haas sei gegen die Übertragung auf die Re- gion, erreiche aber nicht die von ihm als Bedingung genannte Einig- keit mit den drei Kommunen an der Strecke als Voraussetzung für die Realisierung durch den Kreis. FWV-Fraktionsvorsitzender Rai- ner Gessler ist als Markgröninger entschieden für die Reaktivierung, doch seine Fraktion hat sich noch nicht entschieden, wie Gessler-Vize Karl-Heinz Balzer sagte. Er lehne ei- ne Beteiligung des Landkreises am Betriebskostendefizit ab. Balzer weiter: Wenn die Nebenbahn als re- gional bedeutsam eingestuft und von der Region übernommen wird, bietet Remseck seine Stadtbahn auch der Region an. |
(bä) - Für eine Reaktvierung der Nebenbahn zwischen Ludwigs- burg und Markgröningen machen sich der Bund für Umwelt und Na- turschutz im Landkreis sowie die Grünen-Gemeinderatsfraktion in Ludwigsburg stark.
Dabei fordert der Bund für Um- | schen Ludwigsburg und Markgrö- ningen rollt. Damit werde endlich eine Alternative zum Auto geschaf- fen. Überall im Land würden ähnli- che Bahnstrecken mit großem Er- folg wiederbelebt. Die Fahrgast- Prognosen seien deutlich übertrof- fen worden und damit die Betriebs- kostendefizite weit geringer als be- fürchtet. Die Ludwigsburger Gemeinde- ratsfraktion bedauerte die Ent- scheidung des Möglinger Gemein- derats, die Reaktivierung der Bahn- linie nach Markgröningen nicht weiter zu verfolgen. Da sich auf der Schiene die meisten Menschen mit dem geringsten Flächenverbrauch bewegen könnten, müsse die Poli- tik, wenn sie den Verkehr zukunfts- fähig gestalten wolle, verstärkt auf die Schiene setzen. "Es geht doch nicht um Schiene oder Bus. Wir brauchen beides." Die kürzere Fahrzeit mit der Bahn mache ein zusätzliches Um- steigen längst wieder wett. Es kön- ne sich heute ja auch niemand mehr vorstellen, während der Stoß- zeiten mit dem Bus nach Stuttgart zu fahren. Für die Grüne-Fraktion ist das Kostenargument nur vorge- schoben. |
(fe) - Auch der CDU-Abgeordnete Klaus Herrmann unterstützt die Entscheidung des Möglinger Ge- meinderats, sich gegen eine Re- aktivierung der Bahnstrecke zwi- schen Ludwigsburg und Markgrö- ningen auszusprechen.
Herrmann hatte zu diesem The- | oder an der geplanten Bahnhalte- stelle "Löscher" enden. "Bei nur zwei Haltestellen in Möglingen ent- stehen lange Fußwege oder doch die Notwendigkeit für innerörtliche Zubringerbusse", zieht Klaus Herr- mann Bilanz. Für den CDU-Landtagsabgeord- neten ist klar, dass von einer Reak- tivierung der Bahnstrecke zwischen Ludwigsburg und Markgröningen lediglich die direkten Anwohner profitieren würden. Herrmann: "Die Bahn bringt für die meisten Bürger mehr Nachteile. Und ein Pa- rallelbetrieb von Bus und Bahn ist finanziell nicht darstellbar. |
Weiß H. Herrmann wovon er hier spricht? Es stimmt, die Buslinien sollen gekürzt werden, aber deshalb von nur noch zwei Haltestellen und langen Fußwegen zu sprechen? Zwei Haltestellen wird der Zug haben, für den Bus bleibt fast alles beim alten, da die Linie 508 weiterhin die "Möglinger Rundreise" machen wird. Und bei einer leichten Veränderung der Fahrstrecke könnten bis auf die Haltestelle 'Markgröninger Straße' alle anderen Haltestellen weiter bedient werden.