im Jahr 2003


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Bahn soll bis
Festplatz fahren

MARKGRÖNINGEN (ily). Die Stadt
Markgröningen hält an ihrem Vorha-
ben fest, die Bahnlinie Markgrönin-
gen-Möglingen-Ludwigsburg wieder-
zubeleben. Die Strecke soll nun durch
die Schäferlaufstadt bis zum Festplatz
geführt werden.
"Die Stadt Markgröningen verfolgt mit Nach-
druck die Weiterführung der Stadtbahn in
Markgröningen." Dies betonte der Bürger-
meister Rudolf Kürner in der Gemeinderats-
sitzung am Dienstagabend. Einstimmig be-
schloss das Gremium, zwei Varianten für die
..........gekürzt.........
In Kürze:
2 Varianten, die je ca. 7,5 Mio Euro kosten, sollen geprüft werden. Die Realisierungsentscheidung soll bis 2006 fallen.

Copyright © STZ 30.1.2003

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Stadtbahn quer durch die Innenstadt geplant

Drei mögliche Routen - Markgröninger Gemeinderat will weitere Untersuchungen

MARKGRÖNINGEN

(ank) - Je schneller, desto lie-
ber, so scheint es: Der Gemein-
derat hat seine Planung für die
Wiederbelebung der Bahnstre-
cke Ludwigsburg-Markgrönin-
gen konkretisiert - die Frage
ist nun, ob das Konzept so at-
traktiv ist, dass die Deutsche
Bahn auf den Zug aufspringt.



Die Wahl fiel auf drei von fünf
Varianten, die eine Machbar-
keitsstudie über eine Strecken-
führung durch die Innenstadt er-
geben hat. Damit ist noch nichts
entschieden - mit dem Beschluss
vom Dienstag hat der Gemeinde-
rat sich aber auf drei denkbare
Möglichkeiten festgelegt.

Drei Varianten zur Wahl

Folgende Varianten sollen nun
weiter untersucht werden: Die
kürzeste Route wäre die über die
Bahnhofstraße, Kreuzung Oster-
tor, Helenenstraße, Tuchgraben
bis hin zum Festplatz. Hier ist
aber eine Überlastung der Graf-
Hartmann-Straße zu erwarten,
weshalb eine Untervariante an-
gedacht ist: Sie sieht den Abriss
von drei Häusern zwischen der
Graf-Hartmann-Straße und der
Stadtmauer vor. Dort soll eine
Haltestelle errichtet werden. Der
Autoverkehr wäre durch das Frei-
halten der Graf-Hartmann-Straße
in geringerem Maße beeinträch-
tigt, so die Verwaltung.
Eine dritte, völlig andere Vari-
ante führt um die Verkehrskno-
tenpunkte herum: Sie könnte
über die Sudeten-/Werner-/Tam-
mer und Paulinenstraße ebenfalls
bis zum Festplatz führen.

Häuser von Abriss bedroht

Für die erste Variante müssten
zwei Häuser in der Helenenstra-
ße abgerissen werden. Bei der
Untervariante müssten dieselben
Häuser sowie zwei weitere in der
Graf-Hartmann-Straße dem Bau-
vorhaben weichen. Bei der drit-
ten Variante wäre hingegen nur
ein Haus in der Tammer Straße
betroffen. Mit allen von der Pla-
nung betroffenen Grundstücksei-
gentümern habe die Verwaltung
bereits Gespräche geführt, sagte
Bürgermeister Rudolf Kümer in
der Sitzung. Seit gestern hängen
die Pläne im Stadtbauamt aus.
Um weitere Planungssicherheit

zu erhalten, hat der Gemeinderat
gestern Veränderungssperren
über die betreffenden Bebau-
ungspläne verhängt. Das bedeu-
tet, für den Zeitraum von zwei
Jahren können bauliche Verände-
rungen in diesen Gebieten nur
mit Zustimmung der Stadtver-
waltung vorgenommen werden.
Die Sperre kann nach Ablauf der
Frist um ein weiteres Jahr verlän-
gert werden. "Bis dahin besteht
hoffentlich Klarheit", sagte Kür-
ner.
Mit dem einstimmigen Be-
schluss hat die Stadt Markgrönin-
gen ihre Pläne deutlich konkreti-
siert -jetzt sind Ludwigsburg und
Möglingen an der Reihe. Die wei-
tere Planung soll gemeinsam mit
den Kommunen und dem Land-
kreis erfolgen.

Landrat will die Reaktivierung

Landrat Dr. Rainer Haas ist den
Reaktivierungsplänen bekannt-
lich freundlich gesinnt - fraglich
ist hingegen, ob die Bahn sich auf
das Vorhaben einlassen wird. Ei-
ne wichtige Voraussetzung für ein
"ja" der Schienenbetreiber hat
die Stadt Markgröningen bereits
erfüllt: Die Streckenführung
durch die Innenstadt. Nur dann
würde das Großprojekt sich aus
Sicht der Bahn nämlich lohnen.
Ziemlich sicher ist, dass es eine
Stadtbahnverbindung werden
soll. Nach einem Gutachten, das
der Verband der Region Stuttgart
bei der Deutschen Bahn in Auf-
trag gegeben hat, sind die Pläne
für eine S-Bahn-ähnliche Verbin-
dung über die Salamanderstrecke
mittlerweile vom Tisch.

Copyright © LKZ 30.1.2003


Geld für Gutachten im Etat

Gemeinderat setzt Signal für Schienenstrecke Ludwigsburg-Markgröningen

(jepa) - Die Gemeinde Möglingen ist gewappnet für den Fall, dass in diesem Jahr Bewegung in die Planung einer Reaktivierung der Schienenstrecke Ludwigsburg-Markgröningen kommt. 44300 Euro stehen im Haushalt für ein Gutachten bereit.
Mit diesem Betrag könnte sich die Gemeinde unter bestimmten Voraussetzungen an einer so genannten Realisierungsplanung für die Strecke Ludwigsburg-Möglingen-Markgröningen beteiligen. Dieses Gutachten soll klären, wieviel die Reaktivierung dieser Schienenverbindung und deren Betrieb kosten, wieviel Zuschüsse in Aussicht stehen und wie die Einnahmeseite aussehen könnte, um einen später wirtschaftlichen Fahrbetrieb erreichen zu können. Kostenpunkt: rund 240 000 Euro.
Damit auch die Gemeinde Möglingen mit ins Boot steigen kann, haben die Ratsmitglieder von Bündnis 90/Die Grünen beantragt, anteilig 44300 Euro für ein solches Gutachten im Haushalt bereitzustellen. Zur Begründung verweisen sie auf positive Signale aus dem Markgröninger Gemeinderat zu einer Durchbindung der Schienenstrecke bis zum Festplatz. Damit sei eine wesentliche Voraussetzung für einen wirtschaftlichen Betrieb gegeben.
Vertreter der CDU/WU-Fraktion hielten dem entgegen, dass noch keine verbindliche Entscheidung der Nachbarkommune in dieser Frage vorliege. Für finanzielle Festlegungen im Möglinger Etat sei es folglich zu früh. SPD und Freie Wähler folgten jedoch der Argumentation der Grünen und beschlossen mit 13 zu neun Stimmen, den Betrag im Haushalt einzuplanen. Eine Entscheidung über die Auszahlung der Mittel sei damit nicht getroffen, man stehe jedoch "Gewehr bei Fuß".

Copyright © LKZ 1.2.2003


Schnapsidee von Räten

Horst Bxxxxxxx, xxxxxxxstraße 8 in Markgröningen schreibt zum Thema Reaktivierung der Bahnstrecke von Markgröningen nach Ludwigsburg (LKZ vom 30. Januar).

Mit Erstaunen habe ich in den vergangenen Tagen verschiedene Beiträge in der LKZ über die Reaktivierung der Bahnstrecke gelesen. Ich bin immer davon ausgegangen, dass dies im Vorfeld eine Schnapsidee von ein paar Markgröninger Stadträten war. Nun lese ich im Amtsblatt der Stadt, dass der Startschuss zu einem bedeutenden Projekt gegeben wurde. Ist dies überhaupt im Sinne der VVS-Kunden? Ich glaube, hier wollen sich ein oder mehrere Stadträte ein Denkmal setzen. Koste es was es wolle. Da werden im Detail schon Häuser aufgeführt, die abgerissen werden sollen, Alternativen der Trassenführung werden aufgezeigt. Da hat wohl jemand die letzten 10 Jahre geschlafen, denn so lange läuft die Reaktivierungsdiskussion schon.
Im Sinne der VVS-Kunden, zumindest derer, die regelmäßig mit dem Bus im Stau stehen und die S-Bahn nicht mehr erreichen, ist die Reaktivierung sicher.
Eine bewährte und für die Benutzer gute Einrichtung - der Busverkehr von Markgröningen nach Ludwigsburg - soll für einen lang gehegten Wunsch geopfert werden. Fragt sich nur auf wessen Wunsch. Die Kosten für eine Weiterführung der Bahn vom jetzigen Endpunkt zur Stadtmitte und die Instandsetzung der bestehenden Strecke nach Ludwigsburg dürfte bei zirka 15 bis 20 Millionen Euro liegen. Die Instandhaltung und Folgekosten werden nie kostendeckend sein - siehe Strohgäubahn, die zurzeit ums Überleben kämpft. In den öffentlichen Medien wird dauernd über Notprogramme zur Hilfe der Kommunen und Gemeinden debattiert, und es wird nach neuen Einnahmequellen gesucht. So notwendig scheint dies nicht zu sein, wenn hier Geld zum Fenster herausgeworfen wird. Der Busverkehr von Markgröningen nach Ludwigsburg mit seiner Fahrzeit von weit über einer halben Stunde und seinem nächtlichen 2 Stundentakt mag eine bewährte Einrichtung sein, aber ob er gut ist? Ob der Verfasser dieses Leserbriefs die 'tolle' Busverbindung wohl regelmäßig nutzt?
Der Vergleich mit der Strohgäubahn hinkt, denn deren Notlage kommt daher, daß notwendige Investitionen in die Strecke, die von Anfang an 'billig' gebaut wurde und nie grundlegend saniert wurde, unterblieben sind und die Anliegergemeinden keine Zuschüsse mehr zahlen.
Im Falle der Markgröninger Bahn würde die Strecke zuerst saniert und könnte dann wesentlich wirtschaftlicher betrieben werden.
Vor längerer Zeit ist der Unterstand an den Abzweigungen zum Bahnhof zerstört worden. Die Kunden der VVS stehen seitdem im wahrsten Sinne des Wortes, im Regen. Die Bahnhofstraße ist seit Jahren mit Schlaglöchern übersät. Hier geschieht nichts. Aufgrund der laufenden Planfeststellungsverfahren jetzt auch nicht mehr verwunderlich. Aber ein Gutes wäre der Reaktivierung vielleicht abzugewinnen: seit Jahren tummeln sich am Menzi-Platz, direkt am Bahnhofsgelände gelegen, Ratten. Die werden sich dann sicherlich zurückziehen. Welches Planfeststellungsverfahren? Bis das kommt, ist es noch ein langer Weg. Die Informationslage dieses Leserbriefschreibers scheint verbesserungswürdig.

Copyright © LKZ 30.01.2003


Stadt und Kreis werben in Markgröningen für die Bahn

Varianten für den Gleisbau durch die Schäferlaufstadt vorgestellt - Bahn will vor Sommerpause klare Aussage zur Übernahme

MARKGRÖNINGEN. Der Kreis muss der
Bahn vor der Sommerpause mitteilen
ob er die Gleise zwischen Ludwigsburg
und Markgröningen übernimmt. Sonst
droht die Stilllegung. Den Markgrö-
ningern wurden unterdessen Trassen
durch ihre Stadt vorgestellt.

Von Martin Willy
Dem Markgröninger Bürgermeister Rudolf
Kürner und den Vertretern des Gemeinderats
war die Erleichterung ins Gesicht geschrie-
ben. Es ging um die Verlängerung der Gleise
der Bahnstrecke Ludwigsburg-Möglingen-
Markgröningen über den Bahnhof der Schä-
ferlaufstadt hinaus bis zur Festwiese. Vor
rund 400 Einwohnern hatte die Stadt zweiein-
halb Stunden die Planungen für zwei Stre-
ckenvarianten vorgestellt und darüber disku-
tiert. Alles lief ruhig und sachlich. Die Emotio-
nen bei den Bürgern kochten nicht wie be-
fürchtet hoch. Seit Januar hatten Gerüchte
("Die Bahn wird bald gebaut") Unruhe unter
den Markgröningern erzeugt.
..........gekürzt.........
Inhaltlich ist dieser Artikel dem folgenden aus der LKZ sehr ähnlich.

Copyright © STZ 2.4.2003

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Schultes sieht in Stadtbahn Zukunftssicherung für Kommune

Bürgerversammlung mit 400 Zuhörern - Schienenstrecke Ludwigsburg
- Markgröningen - Möglingen - Mögliche Trassenführungen vorgestellt

MARKGRÖNINGEN
Bürgermeister Rudolf Kürner
preschte bei einer Bürgerver-
sammlung mit 400 Interes-
sierten in der Stadthalle vor.
Sein neues Ziel in Sachen Re-
aktivierung der Schienenstre-
cke Ludwigsburg-Möglingen-
Markgröningen ist die Grün-
dung eines Zweckverbandes
mit dem Landkreis und den
zwei Nachbarkommunen.

"Markgröningen hat seine
Hausaufgaben gelöst und ge-
zeigt, dass die Schienenweiter-
führung möglich ist", so Kürner,
der eine klare Position pro
Stadtbahn bezog.

Entwicklungschance

Jn den Hauptverkehrszeiten
stehen die Busse immer häufi-
ger im Stau", sagte der Schultes.
Allerdings spreche nicht nur die
Verkehrssituation, sondern auch
Markgröningens Entwicklungs-
chancen für die Bahn, denn der
Regionalplan setze auf so ge-
nannte Entwicklungsachsen
und beinhalte Wohnungs- und
Industrieschwerpunkte. Da sich
Markgröningen jedoch außer-
halb dieser Entwicklungsachse
befinde, mache die Schienenre-
aktivierung nicht nur wegen des
steigenden Verkehrsaufkom-
mens Sinn, sondern vor allem,
um neue Wohngebiete wie den
"Möglinger Weg" anzubinden.
Eine wichtige Zukunftssiche-
rung für Markgröningen als


Schulstadt und Wohnort für
junge Familien. "Es ist uns ge-
lungen, unsere Ziele bis 2012
festzuschreiben. Denn in der
Region mehren sich die Stim-
men, künftig nur noch an vor-
handenen Schienenstandorten
neue Wohngebiete zuzulassen",
erklärte Kümer. Er zielte mit
dieser Äußerung auf die Kritik
der Region ab. Die hatte die
Kommune gerügt, weil diese
sich nicht daran gehalten hatte,
bis 2010 keine neuen Baugebie-
te auszuweisen.
Ein weiterer Grund, warum
Markgröningen das Thema Wei-
terführung der Schiene in Rich-
tung Westteil der Stadt voran-
treibt: Das Land will Geld für
den Ausbau der Bahnhofstraße
locker machen. Eine Planung sei
aber nur sinnvoll, wenn die
mögliche Stadtbahntrasse fest-
stehe, so Kürner. Außerdem ein
Aspekt: Der Cargo-Güterverkehr
wurde 2002 eingestellt. Damit
droht eine Stilllegung der vor-
handenen Bahnstrecke.
Auch zu den Kosten sagte der
Bürgermeister - er schätzt Kos-
ten von 20 bis 30 Millionen Euro
für das Gesamtprojekt ein - et-
was: Laut Gemeindeverkehrsfi-
nanzierungsgesetz (GVFG) wird
der Bau und Betrieb von Schie-
nenstrecken mit 85 Prozent be-
zu schusst und der Kauf von
Fahrzeugen mit 50 Prozent.
Möglingen und Ludwigsburg
hätten signalisiert, dass sie sich
an den weiteren Planungskosten
beteiligen, wenn sich die Wei-

terführung der Schiene in Mark-
gröningen als machbar erweise.
Anne-Catrin Norkauer, Leite-
rin Infrastruktur und Planung
bei der Transport Technologie-
Consult Karlsruhe GmbH, und
Reimund Bender, Verkehrsde-
zement des Landkreises Lud-
wigsburg, informierten die Bür-
ger über den Stand: Die Stadt-
bahn soll im 20-Minuten-Takt
fahren. Vom Bahnhof Markgrö-
ningen bis zum Endpunkt
braucht sie je nach Variante drei
bis sechs Minuten. Die Strecke
soll eingleisig verlaufen, der
Bahnhof mit zwei Gleisen und
Bahnsteigen ausgestattet sein.

Zweckverbands-Gründung

Bislang endet Variante zwei
am Festplatz, Varianten 1 und
la nahe dem Helene-Lange-
Gymnasium. Sobald die Pla-
nung weitergehe und ein
Zweckverband gegründet sei,
würde aber untersucht, wie die
Strecke vom Gymnasium weiter
bis zum Stoppelfeld geführt
werden könne, so Stadtbau-
meister Klaus Schütze.

Durch die Führung der Schie-
ne fallen allerdings Parkplätze
weg, Häuser müssten abgeris-
sen und Straßen zur Einbahn-
straße werden, so zum Beispiel
die Helene-Lange-Straße, er-
klärte Norkauer. Bei der Variante
la sah sie eine komfortable Hal-
testelle vor, dran glauben müss-
ten dann drei Gebäude. Bei Va-
riante zwei ist eine Haltestelle
am Menziplatz vorgesehen. Hier
würde die Strecke allerdings
über den Friedhofsparkplatz
verlaufen. "Dafür soll Ersatz ge-
schaffen werden", versicherte
Norkauer. Reimund Bender ver-
wies auf die guten Erfahrungen,
die mit der Wieslauftalbahn im
Rems-Murr-Kreis gemacht wur-
den. 1250 Fahrgäste wurden an-
fängs gezählt, prognostiziert
wurden 2500, heute nutzten
4900 Bürger die Bahn.
Ebenso sei es in Remseck.
1600 Fahrgäste wurden ge-
schätzt, heute sei die 3000-Mar-
ke überschritten. Kristina Anger

Trassenvarianten

So könnte die Stadtbahn vom bisherigen Endbahnhof (rechts) zum Festplatz verlaufen.

Copyright © LKZ 2.4.2003


Reges, aber sachliches Interesse der Bürger

Fragen von Lärmbelästigung bis zur Vermeidung von Unfällen

MARKGRÖNINGEN

(krls) - Ein dickes Lob gab es
von den Fraktionsvertretern
des Gemeinderats in Richtung
Bürgerschaft. Die hatte sich
nach Meinung der Räte sehr
sachlich und interessiert im
Rahmen der Bürgerversamm-
lung verhalten.

Aufgeworfen wurde unter an-
derem die Frage nach einer Brü-
cke, die die Schienentrasse über
die geplante Ostumfahrung
führt. "Wenn die Ostumfahrung
gebaut wird, heißt das noch lan-
ge nicht, dass auch die Schiene
kommt", erklärte Stadtbaumeis-
ter Klaus Schütze. Darum solle
mit dem Regierungspräsidium
und der Bahn AG vereinbart
werden, dass im Zuge des Ost-
umfahrungs-Baus zunächst eine
Brücke geplant und erst im Be-
darfsfall gebaut werde.

Auch die Frage nach einer An-
bindung der Busse an die Stadt-
bahn wurde gestellt. "Das Bus-
netz soll auf die Schiene abge-
stimmt werden", so der Stadt-
baumeister.
Dass zum Beispiel Kinder auf
die Gleise fallen, davor könnten
Poller, zwischen denen eine Ket-
te gespannt ist, schützen, erklär-
te Anne-Catrin Norkauer, Leite-
rin Infrastruktur und Planung.
Sie gab zu bedenken, dass die
Stadtbahn allerdings nur 20 bis
25 Stundenkilometer schnell sei,
also wesentlich langsamer als
Autos.
Auch eine mögliche Lärmbe-
lästigung durch die Stadtbahn
wurde angesprochen. Sollten
die Grenzwerte überschritten
werden, könnten Schallschutz-
fenster Abhilfe schaffen, so Nor-
kauer. Eine elastische Schicht,
die zwischen Schiene und Beton
angebracht werde, helfe eben-

falls. Für Schäden durch die
Bahn gebe es indes spezielle
Versicherungen.

Als Besucher der Bürgerversammlung kann ich die Sachlichkeit der Diskussion nur bestätigen. Vorhandene Vorbehalte einiger Besucher, die auf einem Informationsdefizit beruhten, konnten durch sachliche Erklärungen ausgeräumt werden. Emotionsgeladene und unsachliche Argumente, wie ich sie bei Bürgerversammlungen in Möglingen erlebt hatte, waren in Markgröningen nicht zu hören.

Schienenstrecke

In den 70er Jahren wurde die
Schienenstrecke Markgrönin-
gen-Ludwigsburg unter anderem
wegen zu hoher Vorhaltungskos-
ten für den Schienenpersonen-
nahverkehr und der verkehrspoli-
tischen Entscheidung weg von
der Bahn, hin zur Straße, stillge-
legt. Heute zählt Markgröningen
14 000 Einwohner bei 9700 zu-
gelassenen Autos. Die Nachbar-
kommune Möglingen ist für den
Fall, dass 2003 Bewegung in die
Planung einer Reaktivierung der
Schienenstrecke kommt, ge-
wappnet. Sie hat 44 300 Euro für
ein Gutachten im Etat eingeplant.
Möglingen steht dem Projekt ver-
halten gegenüber.

Copyright © LKZ 2.4.2003


Verkehrskollaps droht


Marlene G. aus Lud-
wigsburg schreibt zu der geplan-
ten Bahnstrecke nach Markgrö-
ningen (LKZ vom 20. April):

Kaum zu fassen, dass sich die
Diskussion um die Reaktivierung
der Bahnstrecke Ludwigs-
burg-Markgröningen nun schon
seit fast zehn Jahren ergebnislos
hinzieht. Die Ludwigsburger Ge-
meinderäte der CDU und der FWV
wehren sich weiterhin vehement
gegen die Wiederaufnahme des
Schienenverkehrs auf dieser Stre-
cke, obwohl den anliegenden Ge-
meinden der Verkehrskollaps
droht.
Zu welchem Zeitpunkt macht
denn Ihrer Meinung nach diese
Bahnstrecke einen Sinn und wes-
halb ist sie für Sie ausgemachter
Unfug, Herr Dr. Lang (CDU)? Wol-
len Sie wirklich das Risiko der völ-
ligen Stilllegung durch die Deut-
sche Bahn AG verantworten? Bleibt
zu hoffen, dass Sie die Fahrgast-
zahlen bei der Besichtigung reakti-
ver Bahnprojekte beeindrucken,
auch wenn dafür erst mal inves-
tiert werden muss. Möglingen
klagt am meisten über zu starken
Durchgangsverkehr und würde am
liebsten die Landstraße nach
Markgröningen komplett sperren.

Gleichzeitig blockieren die Möglin-
ger seit Jahren die Pläne zur Wie-
deraufnahme des Zugverkehrs. Ge_
rade für viele Pendler, besonders
aus dem Löscher, wäre die Bahn
eine gute Alternative zum Auto.
Der Bus ist es jedenfalls nicht, da
er durch die vielen Haltestellen
einfach zu lange unterwegs ist.
Den Häuslesbauern entlang der
Bahnlinie hätte schon in den 50er
und 60er Jahren bewusst sein müs-
sen, dass diese Strecke eines Tages
wieder reaktiviert werden könnte
und nicht ab und zu nur ein Güter-
zug vorbeirollt. Übrigens verkehrte
der erste Zug bereits 1916. Ich bin
in Möglingen aufgewachsen und
kann mich noch gut daran erin-

nern, als das "Zügle" noch fuhr. Es
war schon damals gut ausgelastet
und viel schneller als der Bus in
Ludwigsburg.
Leider wurde in den 60er Jahren
der Zugverkehr zu Gunsten des
Busverkehrs eingestellt. Zu einer
zukunftsorientierten Verkehrspoli-
tik auch im Nahverkehr gehört die
Schiene, sonst stecken wir eines
Tages auf den Straßen im Dauer-
stau.

Copyright © LKZ 3.5.2003


Reaktivierung der Bahnstrecke: Grüne wollen Dampf machen

Verbindung Ludwigsburg-Möglingen-Markgröningen besichtigt - Eines der Kernprobleme ist die Finanzierung

(red) - Dampf machen wollen der
Grünen-Landtagsabgeordnete Jür-
gen Walter sowie seine Grünen-
Kollegen in den Gemeinderäten
der anliegenden Kommunen für
die Reaktivierung der Bahnverbin-
dung Markgröningen - Möglingen
- Ludwigsburg.

Dazu brachte Walter jüngst sei-
nen Fraktionskollegen und Ver-
kehrsexperten Boris Palmer in den
Kreis. Gemeinsam besichtigten die
beiden Grünen die Strecke und
sprachen mit Bürgermeistern und
Landrat Dr. Rainer Haas.
Erste Station war Markgrönin-
gen. Bürgermeister Kürner erläu-
terte das komplexe Nachbar-
schaftsverhältnis zwischen der
Schäferlaufstadt und der Nachbar-
gemeinde Möglingen. Straßen-
rückstau, Gewerbeflächenauswei-
sung, Bahnverlängerung in Mark-

gröningen, alles hänge zusammen.
Von den verschiedenen Varianten
der Verlängerung der Schiene vom
weit abseits gelegenen Bahnhof in
die Stadt gefiel Walter und Palmer
die Führung durch die Bahnhof-
straße am besten. Mit zwölf Me-
tern sei sie ausreichend breit, eine
Sanierung stehe ohnehin an, mit
einem Haltepunkt bei der Kreis-
sparkasse wäre der Marktplatz nur
noch 200 Meter entfernt: Ideale
Voraussetzungen. Ob sich das be-
stätigt, will Markgröningen nun
durch ein Gutachten klären lassen.
In Möglingen zeigte Bürgermeis-
ter Weigele den beiden Landtags-
abgeordneten und Grünen-Lokal-
politikern die Situation am Bahn-
damm. In Möglingen gibt es noch
immer Bedenken gegen die Bahn,
vor allem aus Angst vor möglichem
Lärm. Palmer fand beruhigende
Worte. Im Herrenberger Stadtteil

Gültstein fahre die vor vier Jahren
reaktivierte Ammertalbahn in viel
geringerem Abstand an Wohnhäu-
sern vorbei, und das in Dieseltrak-
tion. Trotzdem hielten sich die Kla-
gen in Grenzen.
Moderne Elektrotriebwagen, so
Palmer, seien so leise, dass nie-
mand in Möglingen deshalb
schlechter schlafen werde. Walter
zeigte sich überzeugt, dass bei ei-
ner Reaktivierung viele Pendler auf
die Bahn umsteigen würden: "Bei
sämtlichen Reaktivierungen sind
die geschätzten Fahrgastzahlen bei
weitem übertroffen worden".
Bleibt die Frage nach der Finan-
zierung. Darüber sprachen Walter
und Palmer auch mit Rainer Haas.
Der Landrat will die Bahn reakti-
vieren und sieht wie die Grünen ei-
nen großen Bedarf. Doch zahle der
Landkreis mit 20 Millionen Euro
pro Jahr bereits enorm viel für den
ÖPNV. Diese Belastungen dürften
nicht weiter steigen. Über die not-
wendige Schlussfolgerung waren
sich die drei Politiker rasch eirng:
Das Land muss den Gelbeutel auf-
machen und die Region Stuttgart
an den vom Bund bereitgestellten
Nahverkehrsmitteln beteiligen.
Genau das verweigert Landesver-
kehrsminister Müller derzeit noch
mit dem Hinweis auf Nachhholbe-
darf in anderen Regionen des Lan-
des.
Jürgen Walter brachte es auf die
Formel: "Wenn das Land das Geld
für den Ausbau der S-Bahn raus-
rückt, hat der Kreis genügend fi-
nanziellen Spielraum für die Reak-
tivierung von Nebenbahnen."
Auch Landrat Haas wäre damit zu-
frieden, sichere der Betrieb der
Bahn ihm doch ein Aufgabenge-
biet, heißt es in einer Pressemittei-
lung Walters.

Copyright © LKZ 23.5.2003


Option für eine Stadtbahn offen halten

Untersuchung für 80 000 Euro soll Unklarheiten vor Sanierung der Bahnhofstraße klären

MARKGRÖNINGEN

(kris) - Wie es um die Weiter-
führung und Reaktivierung der
Schienenstrecke Ludwigs-
burg-Möglingen-Markgrönin-
gen steht, das Interessierte ei-
nen Bürger bei der jüngsten
Sitzung des Gemeinderats.
Bauamtsleiter Klaus Schütze
rechnet im September mit
dem Ergebnis einer Machbar-
keitsstudie.

Bürgermeister Rudolf Kürner
dazu: "Die beiden Nachbarkom-
munen sind nun am Zug, um zu
zeigen, dass sie mit Markgrönin-
gen und dem Landkreis weiter ar-
beiten wollen." Das Stadtbauamt

rechnet mit einer Entscheidung
erst zum Jahreswechsel.
Wenngleich noch keine Ergeb-
nisse auf dem Tisch liegen, die
Weiterführung der Schiene in
Richtung Westteil der Stadt be-
schäftigte die Räte bei ihrer ver-
gangenen Sitzung trotzdem. Die
Bahnhofstraße muss saniert wer-
den. Die Stadtbahn würde unter
anderem durch diese Straßen
fahren. Um sich alle Optionen of-
fen zu halten, soll nun eine Tras-
senführung auf der Nordseite der
Straße untersucht werden. Bis
zum Bau der Schienenstrecke
könnte dieser Bereich zum Bei-
spiel als Radweg genutzt werden.
Die Untersuchung soll unter an-
derem zeigen, welcher Straßen-

Unterbau benötigt wird, und wel-
che Vorleistungen die Stadt für
eine mögliche Schienenstrecke
erbringen muss, um eine finan-
zielle Förderung zu erhalten.
Ulrich Wildermuth (FWV) be-
tonte: "Wir beschließen nicht,
dass die Schiene kommt. Wir
wollen nur wissen, was wir tun
müssen, wenn." Claudia Tann-
heimer (CDU) meinte indes: "Wir
sollten erst dann mit konkreten
Maßnahmen weitermachen,
wenn klar ist, ob die anderen Ge-
meinden mit im Boot sind." Au-
ßerdem sei eine Planung ver-
früht, wenn nicht klar sei, ob es
Zuschüsse nach dem Gemeinde-
verkehrsfinanzierungsgesetz
(GVFG) gebe.
Kürner dazu: "Sie haben es lei-
der nicht begriffen. Falls die
Schiene kommt, müssen wir wis-
sen, wie der Unterbau der Straße
beschaffen sein muss, ohne dass
Mehrkosten auf uns zu kom-
men." Entscheide sich der Ge-
meinderat gegen die Untersu-
chung, werde entweder die Bahn-
hofstraße nicht ausgebaut oder
die Frage nach der Schiene bliebe
offen. "Damit verbauen wir uns
eventuell die Chance auf die
Schiene." Die Frage nach der För-
derfähigkeit könne nur mit dem
Gutachten geklärt werden.
Die Räte entschieden sich bei
einer Gegenstimme und zwei
Enthaltungen für die Untersu-
chung, die 80 000 Euro kostet.

Copyright © LKZ 18.7.2003


Zweckverband soll Chance auf Nebenbahn erhalten

Der Landkreis Ludwigsburg verhandelt mit den Kommunen über Zukunft der Strecke Markgröningen - Ludwigsburg

Die Bahnstrecke zwischen
Markgröningen und Ludwigs-
nurg könnte künftig vom Land-
kreis und den drei beteiligten
Kommunen betrieben werden.
Der Verband Region Stuttgart
würde die Lösung befürworten.

Die DB Netz AG, eine Tochter
der Deutschen Bahn, will die
Strecke demnächst stilllegen. Sie
sucht zurzeit nach einem Nach-
folger, der die 7,3 Kilometer lange
Bahn, die von Markgröningen
über Möglingen nach Ludwigs-
burg verläuft, in Zukunft betreibt.
Bis zum 18. Februar können Inte-
ressenten ein Angebot bei dem
Unternehmen anfordern.
Derzeit gibt es im Landratsamt
Pläne, einen Zweckverband zu
gründen, der die Bahn über-
nimmt. Bestehen würde er aus
dem Landkreis Ludwigsburg,
Markgröningen, Möglingen und
der Stadt Ludwigsburg. "Es be-
steht ein großes Interesse, dass
die Strecke wieder für den Perso-
nenverkehr genutzt wird", sagte
die Stabsstelle Nahverkehrspla-
nung des Landkreises auf LKZ-
Anfrage.
Da schon längere Zeit im Vo-
raus bekannt war, dass die Gleise
stillgelegt werden sollen, sei der
Landkreis in Dialog mit den drei
Kommunen getreten, um die
Gründung des Zweckverbands
anzuregen. Denn: Ein 1996 in
Auftrag gegebenes Gutachten
über das Fahrgast-Potenzial hatte
ergeben, dass die Strecke zum
Beispiel für Pendler "sinnvoll
nutzbar" wäre.

Neues Gutachten geplant

Zurzeit untersucht die Stadt
Ludwigsburg, welche städtebauli-
chen Maßnahmen für den Stadt-
bahnbetrieb nötig oder möglich
sind. Demnächst wird möglicher-
weise ein Verkehrsplanungsbüro

mit einem detaillierten Gutach-
ten beauftragt. Darin sollen alle
konkret nötigen Investitionen
nebst anfallender Kosten aufge-
listet sein. "Wir wollen reelle Zah-
len auf dem Tisch haben", heißt
es im Landratsamt. In allen drei
betroffenen Rathäusern war ges-
tern niemand für eine Stellung-
nahme zu erreichen.
"Ein Zweckverband wäre eine
ausgesprochen günstige Lösung",
findet auch Regionaldirektor Dr.
Bernd Steinacher vom Verband
Region Stuttgart. Anders als bei

der Strohgäubahn zwischen
Korntal-Münchingen und Weiss-
ach hat der Regionalverband kein
Interesse daran, die Strecke zu
übernehmen. "Wir wollen uns
auf den Erhalt der bestehenden
Strecken, den Ausbau der S-Bahn
und Stuttgart 21 konzentrieren",
sagte Steinacher der LKZ. In An-
betracht der knappen finanziel-
len Mittel wäre der Verband des-
halb froh, wenn der Landkreis
sich für die Strecke nach Mark-
gröningen einsetzen würde.
Steinacher will darum dem Ver-


kehrsausschuss bei seiner nächs-
ten Sitzung Anfang Februar vor-
schlagen, nicht um die Trasse
mitzubieten.

Seit 1975 außer Betrieb

Der Personenverkehr auf der
Strecke Ludwigsburg-Markgrö-
ningen wurde vor 28 Jahren we-
gen zu geringer Nachfrage einge-
stellt. Gegenwärtig nutzt die DB
Netz AG das Gleis für maximal
zwei Güterzüge am Tag. Den
jährlichen Kosten von 144 000 Eu-
ro stehen deshalb nur Einnah-

men von 2000 Euro gegenüber.
Das Unternehmen rechnet da-
mit, dass in den kommenden
fünf Jahren rund 1,3 Millionen
Euro in die Erneuerung der Glei-
se investiert werden müssen. Die
Strecke könnte nach Ansicht von
Experten die Straßen zwischen
Markgröningen und Ludwigsburg
entlasten. Eine Reaktivierung des
Personenverkehrs auf der Strecke
wurde bisher vor allem von
Markgröningen befürwortet. In
Möglingen dominierte eher Skep-
sis. Markus Klohr

Bleibt nur zu hoffen, daß Möglingen nicht wieder blockiert und der Zweckverband nicht oder zu spät zustande kommt. Denn wenn die DB AG ernst macht und die Strecke tatsächlich stilllegt, wird eine Reaktivierung nur um so teurer und rechtlich komplizierter.

Daß die Einnahmen und die Kosten zur Zeit in keiner Relation stehen, liegt auch daran, daß die Bahn nur noch die halbe Strecke befährt, aber auf der ganzen Länge Unterhaltsmaßnahmen trifft. Und daß, obwohl in Markgröningen Potential für Güterverkehr vorhanden ist.

Kommentar

Seltenheit

Das Thema Nebenstrecke
zwischen Markgröningen
und Ludwigsburg steht schon
seit Jahren im Raum. Jetzt
will die Deutsche Bahn die
Bahnlinie verkaufen und
zwingt die Politik damit 'Farbe'
zu bekennen. Wenn kein An-
gebot für die Trasse eingeht,
droht ihr die dauerhafte Still-
legung. Über das Gleis würde
im wahren Wortsinne Gras
wachsen.
Es ist deshalb einleuch-
tend, warum der Landkreis
sich für die Gründung eines
Zweckverbandes einsetzt, der
den Schienenbetrieb über-
nimmt. Sonst ist die bloße
Chance, dass in Zukunft auf
der Strecke eine wirtschaftli-
che Bahn fahren könnte ver-
mutlich ein für allemal ver-
tan. Die Perspektive einer
rentablen Nebenbahn wäre
aber gerade in Anbetracht der
Verkehrsentwicklung durch-
aus wünschenswert.
Wie immer hat die Sache
aber einen Haken, wie immer
heißt dieser Haken "klamme
Kommunalfinanzen". Noch ist
zwar der Preis für die Linie
nicht bekannt. Allerdings ist
es mehr als fraglich, ob die
Kommunen - wenn auch un-
terstützt vom Landkreis - die
1,3 Millionen Investitionen
und die laufenden Kosten
überhaupt schultern können
und wollen.
Kein Wunder also, dass
sich in dieser Frage ein unge-
wohntes Bild bietet: Regional-
direktor Bernd Steinacher
überlässt die Kosten nur zu
gerne dem Landkreis und übt
sich deshalb - eine Selten-
heit - im demonstrativen
Schulterschluss mit dem
Landratsamt. Markus Klohr

Copyright © LKZ 18.7.2003


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[ Letzte Aktualisierung 18.09.2005 Gerald Stempel ]